Gestern lagen im Radiobüro drei Bücher rum, von denen man mir sagte, ich solle sie mitnehmen, sonst würden sie fliegen. Ich lasse ungern zu, dass Bücher ungelesen in die Papiersammlung wandern, dann lasse ich sie lieber ungelesen in meinem Regal stehen. Ich griff nach den Büchern und sah mir die Titel an. »Geschichte der Kommunistischen Partei Luxemburgs« und »Charles Marx ? Un Héros Luxembourgeois« sprangen mir sofort ins Auge. Beides erschienen im Verlag der Zeitung der hiesigen KP. Das liess mich erst einmal schlucken. Aber na ja, interessant ist es schon, und hey, ich habe im letzten Sommer das kommunistische Manifest gelesen und vor allem die Sprache nett gefunden.
Dann gab es da noch Taschenbuch, das sehr viel dicker als die Lobpreisungen auf die KP und kommunistische Helden ist und den spannenden Titel »Luxemburgische Avantgarde« trägt. Luxemburgische Literatur zwischen 1916 und 1922? Ich wusste nicht einmal, dass es sowas gegeben hat. Na ja, ich weiß im Allgemeinen nicht sehr viel über luxemburgische Literatur. Insofern scheint mir das doch mal ein spannender Fund zu sein, der besonders im Hinblick auf Les jeunes Mélancoliques interessant sein könnte.