Als ich (sehr müde) über meine Müdigkeit sinnierte

Das Summen wird noch lauter. Es fühlt sich an, als würde die gesamte Halle vibrieren. Mir bereitet das keine Sorgen. Ich trete vor die Konsolen aus Beton und berühre instinktiv eine der kleinen Leuchten. Sie fühlt sich nach Beton an, der sich in der warmen Sommersonne aufgewärmt hat. Absolut glatt, keine Erhebung oder ein anderes Material. Mich stört das nicht, auch wenn es mich vermutlich sogar verstören sollte. Ich weiß immer noch nicht, warum ich hier bin, aber es fühlt sich richtig an.
Ich kann schlecht mit meinem Energiehaushalt umgehen. Ich gebe natürlich gerne der Dunkelheit, die seit gefühlten Monaten anhält, die Schuld. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich jeden Tag viel zu lange warte, bis ich anfange, Texte zu schreiben und dadurch immer länger wach bin, als ich es eigentlich sein wollte. Ich kann mich natürlich nicht mehr erinnern, wie genau das 2018 war, als ich nicht jeden Tag bloggte – vermutlich schaffte ich es auch durch irgendeine Prokastinationsmagie, um etwa die gleiche Zeit ins Bett zu gehen und mich dann zu wundern, warum ich müde bin.
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