_

Vor der Polizei in den Atomschutzbunker geflüchtet

Als ich einen ultra-weirden Traum hatte.

Ich befinde mich in einer mir fremden Stadt, in einem mir fremden Land und übernachte in einem Hostel, einer Jugendherberge oder so etwas ähnliches. Es gibt einen Raum, in dem Leute zusammensitzen, vielleicht ist es auch das Restaurant dieses Hostels oder einfach ein Aufenthaltsraum. Ich soll eigentlich gehen, aber ich werde überredet von einer jungen Klimaaktivistin, doch noch mitzukommen. Was das eigentlich genau ist, wo ich da mitkommen soll, kann ich im Nachhinein nicht mehr so genau sagen.

Weiterlesen

Traum ohne Inhalt

Als ich nach langer Zeit Mal wieder etwas träumte

Es ist einer jener Träume, wie ich sie oft habe. Nicht mit dem gleichen Inhalt, aber mit dem gleichen Muster. Ich bin irgendwo, es ist ungewohnt, es sind viele Menschen dort und ich suche irgendetwas oder muss etwas finden oder will mit irgendwem reden. Und dann kommt wie immer der Punkt, an dem mir alles zu viel ist und ich „nach Hause“ will, das nur immer merkwürdigerweise in dem gleichen Gebäude ist wie das, wo die Party oder sonstige Menschenansammlung stattfindet.

Weiterlesen

Das gehackte Konto

Als ich nach langer Zeit mal wieder einen echten Traum aufschrieb

Ein ironisch übertriebenes Stock-Foto eines Hackers. Ein Mann hält eine schwarze Tastatur. Er trägt einen dunklen Kaputzenpullover und ein Nachtsichtgerät, von seinem Gesicht ist nur sein Kinn zu erkennen.

Ich bin in einer fremden Wohnung, und es sind viele Menschen anwesend. Irgendwie erreicht mich die Nachricht, dass mein flattr-Konto gehackt wurde. Im Traum heißt es nicht flattr, aber es funktioniert ganz ähnlich. Obwohl mir unklar ist, ob da überhaupt irgendwie Geld drin ist, bin ich enorm besorgt, dass mein Geld irgendwie verschwinden könnte. Zu allem Überfluss versuchen die Leute, die das getan haben, mich zu erpressen. Ich bin mir unsicher, wie ich darauf reagieren soll, weil es eigentlich nichts konkretes gibt, was ich tun kann. Obwohl ich unter Menschen bin, versuche ich, mich irgendwie bei dem Dienst, der nicht flattr heißt, aber so funktioniert, einzuloggen.

Vielleicht sind die Menschen, die mich gehackt haben und mich bedrohen, auch physisch in der Wohnung anwesend, die ganze Situation ist recht unklar, aber definitiv bedrohlich. Leider wird meine Erinnerung hier unklar (und ich bereue, den Traum nicht schon heute morgen in mein Handy getippt zu haben, so wie ich das eigentlich immer mache). Ich vermute, dass ich das Geld irgendwie wiederbekommen kann oder das Ganze nicht so schlimm ist. Als ich mich gerade bei flattr eingeloggt habe, sehe ich, dass ich dort überhaupt kein Geld mehr angesammelt habe – was nicht verwundern sollte, denn ich habe das überall deaktiviert, nachdem flattr die Nutzer*innen irgendwann gezwungen hat, ein bestimmtes Zahlungssystem zu benutzen, das Überweisungen enorm teuer gemacht hat.

wolkeNacht

In der Nacht kam der Wind und mit ihm die Wolken, die unsere nackten Gedanken bedecken. Wie gerne würde ich noch einmal neben dir träumen! Ich träumte wunderbar wirr, neben dir. Träume, in denen mir in einer Pizzeria erklärt schlüssig erklärt wird, dass sich alle zwischenmenschlichen Probleme mit einer Freundschaftsanfrage bei Facebook lösen lassen.

Wirst du dich erinnern, an diese Nacht, in einem Jahr, in zehn Jahren?
Werde ich mich erinnern?
Oder wird diese Begegnung, diese seltene Planetenkonstellation im elenden Erinnerungsbrei meiner persönlichen Geschichte untergehen? Ich weiß kaum noch, was ich vor zehn Jahren gemacht habe. Lange wird es nicht mehr dauern, und ich kann es nachlesen. Das gibt mir Hoffnung. Wenn ich alles aufschreibe, meine Gedanken, Träume, Wünsche und Sehnsüchte in die große Wolke schicke, werden sie nie verloren gehen.

In diesen von Wolken verhangenen Nächten kommt die Sehnsucht durch das gekippte Fenster und schläft mit mir in Löffelchenstellung. Ich kann meinen Gedanken nicht mehr zuhören, stehe auf, wandere durch das Zimmer, stelle mich die Kälte der Nacht. Auch das hilft nicht. Irgendwo in dieser Stadt läuft ein Dachs herum, der die Menschen erschreckt. So entstehen unsichtbare Verbindungen zwischen ihnen, so lange die Wolken dafür sorgen, dass ihre Gedanken nicht über die Stadt fliegen können. Inversionswetterlagen und ihr Einfluss auf das Gefühlsleben junger Großstädter_innen.

Auf dem Fensterbrett steht das Avocadobäumchen, auf dem Balkon wächst alles wie verrückt, aber nichts von alldem tröstet über meine Einsamkeit hinweg. Das liegt einfach daran, dass Ruth nicht mehr auf meinem Fensterbrett sitzt und raucht. Und das nie wieder tun wird. Es gibt keinen Ersatz für das Nichts.

Ich sehne mich nach Nähe, obwohl ich weiß, dass ich nicht gut schlafe, wenn eine Person neben mir liegt. Ich will mich an jemanden kuscheln, obwohl ich so niemals einschlafen kann. Und mich ärgern würde, dass ich mein Hörbuch nicht hören könnte. Ich sehne mich nach dem Unmöglichen, dem Vergangenem, dem Niegewesenen.

Am Morgen ist der Himmel wieder klar. Ich setze mich im Lotossitz auf den Balkon und meditiere der Sonne entgegen, Zigarette in der linken, Kaffee in der rechten Hand.

eiskaltes Bett.


Brutale Träume, die mich morgens mit weit aufgerissenen Augen aus einem eiskalten Bett aufstehen lassen. Mit zitterigen Händen koche ich mir Kaffee, den ich im ersten Sonnenschein des Jahres auf dem Balkon trinke. Der Wind weht durch die Krone der Kiefer im Innenhof und für einen kurzen Moment wähne ich mich am Meer. Das Blau des Himmels, für das es kein passendes Wort gibt, um es zu beschreiben. Und die Sonne, die mich fast verblendet. Fast rieche ich das Meer in der Ferne, statt der Donau. Melancholisch denke ich an Belgien, das, wie Pommern in dem Kinderlied, abgebrannt ist. Nur noch öde, verkohlte Landstriche, die nicht einmal zur Wüste taugen.

Ich bin auf einer Demonstration. Vielleicht ist es auch der kommende Aufstand, von dem man immer wieder hört. Ich stehe am Rand, auf der obersten von ein paar flachen Stufen, die zu einem Platz führen, auf dem ein weißes Hochhaus steht. Ein älterer Mann lächelt, winkt mich zu sich und begrüßt mich mit meinem Vornamen, auf Luxemburgisch. Ich kenne ihn nicht. Aus dem, was er sagt, lässt sich erkennen, dass er wohl einen früheren Lehrer von mir ist. Ich erkenne ihn nicht wieder, denke, dass er unglaublich gealtert sein muss in den paar Jahren. Er weiß offenbar, dass ich rauche (obwohl ich eigentlich ja überhaupt nicht …) und bietet mir Zigaretten, Parisiennes, an. Er grinst mich mit seinem unbekannten Gesicht an und wünscht mir Alles Gute.

Die Polizei will die Demo abriegeln. Ich will dabei sein, hetze die Stufe herunter, springe hinter das Absperrgitter, kurz bevor es geschlossen wird. Ich verstehe mich selbst nicht, aber das Ziel der Demonstration scheint mir wichtig zu sein. Ich vermute kurzzeitig, dass es wieder einmal gegen einen Ball in der Hofburg geht, vielleicht gegen den BOKU-Ball.
Wenig später finde ich mich mit einem Mädchen eingekreist von der Polizei. Ein Polizist schießt immer wieder Tränengasgranaten in unsere Richtung, trifft jedoch nie. Einmal landet die Granate, kreisrund und schwarz, vor meinen Füßen. Ich hebe sie auf und werfe sie in Richtung des Polizisten. Ich erkläre mir selbst, dass das äußerst gefährlich sei, sowas zu tun.
Durch die Papierkulisse, himmelblau, springt ein Fuchs. Ich streichele ihn, ziehe neckisch seinen Kopf nach oben und flehe ihn an, „chaos reigns!“ zu sagen. Irgendwer kommentiert, dass zwar in jedem Film von von Trier ein Fuchs vorkomme, aber dieser Spruch halt nicht immer.

Ich bin in einem Schloss. Wir beraten uns. Und stellen fest, dass die Situation untragbar ist und der einzige Ausweg ist, jemanden der anderen zu erschießen. Ich habe eine Waffe, jemand hat sie mir gegeben, weil ich ihn darum gebeten habe. In dem Raum, der ein wenig wie ein Hörsaal wirkt, warte ich auf eine Gelegenheit, um sie zu erschießen. Sie sieht mich an und ich weiß, dass ich ihr die Patrone in die Augen jagen muss. Sie sieht aus wie eine Mischung vieler weiblicher Personen mit roten Haaren, denen ich in meinem Leben begegnet bin. Und k., merkwürdigerweise. Ich drücke ab, aber es kommen nur Metallspäne aus dem Lauf. Sie muss blinzeln, funkelt mich böse an. Draußen, es ist ein Sommertag, muss ich mich auf die kleine Mauer stützen. Fast hätte ich einen Menschen getötet. Mechanisch führe ich ein neues Magazin ein, ich habe drei davon in meiner Jackentasche, warum auch immer. Ich verstehe mich selbst nicht. Fast hätte ich einen Menschen getötet. Niemand spricht mit mir, alle entfernen sich von mir.

Ich grabsche nach nackten Brüsten, die Frau, der sie gehören, erkenne ich nicht, wahrscheinlich ist sie unbekannt. Ich fühle mich brutal und schuldig.


photo Rolling Barren Land, near Karakul, Xinjiang : Kevin Cure / CC BY 2.0
photo riot police : Chris Huggins / CC BY 2.0

Feuer machen.

Schlafende Menschen im Park

Nach dem Aufwachen bleiben die zögerlichen Reste des Traums in meinem Kopf, wie zerrissene schlafgraue Fetzen liegen sie im Zimmer, nass noch vom Schnee der langsam auf dem Balkon taut und dann wieder gefriert.
Es gibt da eine Stelle unter meinem Ohr, wenn ich dort geküsst werde, schaltet sich meine Ratio aus und ich bin nur noch Instinkt. Kaum jemand weiß davon. Geschweige denn, wo genau diese eine Stelle ist. Im Traum heiße Küsse, dann Bewegungen der Zunge genau an diesem einen Punkt.

Wer war das? Ich grübele darüber nach, versuche mich zu entsinnen, den Film, der da in der Nacht gelaufen ist, zurückzuspulen. In meinem Kopf nur Leere und diese eine Szene, Berührungen und Küsse einer Unbekannten.

Dafür andere Bilder, die da auch waren. Eine Art Seminar in einem Pfadfinder_innenlager. Zumindest draußen, in der Natur. Oder das, war wir für die Natur halten, denn Wildnis gibt es kaum noch und dort wo es sie gibt ist sie, bis auf Pinguine, recht unspektakulär bis langweilig. Wir bauen eine Soundanlage aus einfachsten Mitteln, wie sie auch schon die alten Kelten hatten, wenn sie sich mit billigem Met aus dem Supermarkt betrunken haben. Außerdem soll ich Feuer machen, indem ich einen verdorrten Baum-Sprössling anzünde. Immer wieder wird mir erklärt, wie das geht, aber ich kriege es immer nur halb richtig hin. Der Busch brennt, aber nicht so, wie er soll. Der Koch nimmt mir die Pflanze weg, es ist eh noch hell, wir brauchen jetzt kein Feuer.

Irgendwann denke ich: Es muss Ruth gewesen sein, die mich unter dem Ohr geküsst hat. Ruth, die Cousine von Wilhelm Conrad, die mich durchschaut hat.
„Vielleicht war es auch …“
Ich wage es nicht, diesen Satz zu Ende zu denken.

Einzug

Umzug heißt auch immer Einziehen.
Ein großer, leerer Raum, nur gefüllt mit Kisten und Tüten, in denen deine wenigen Halbseligkeiten stecken. Dazu ein paar Möbel, die du in mühevoller Klein- und Überzeugungsarbeit an dich gerissen hast. Noch steht da das alte, ungemütliche Bett, noch steht alles Kreuz und Quer, als sei dieser neue Raum ein Lager und kein Zimmer.

Auftritt: der Baron von LuxemburgAuftritt: der Baron von Luxemburg (3. v. l.)

Erschöpft baust du den Computer zusammen, checkst deine Emails, twitter, facebook, Nachrichten. Nichts bedeutendes.
Nichts bedeutendes bedeutet auch: Keine schlechten Nachrichten. k. geht es gut, das war wichtig, zu wissen.
Die erste Nacht in der neuen Wohnung ist wichtig. Besser gesagt: die Träume in der ersten Nacht sind wichtig. Du bewegst dich mit den Worten von Max Frisch zum Schlafen. Ärgerst dich, bevor dir die Augen zufallen, ein wenig über die Misogynie in Homo faber.

Schnitt. An deine Träume kannst du dich nicht mehr erinnern. Du bist dir jedoch sicher, dass du welche gehabt hast. Nicht, weil du weißt, dass „man immer träumt, sich nur nicht immer daran erinnert“, sondern weil du weißt, dass du dich daran erinnert hast, für einen kurzen Moment. Wahrscheinlich vergisst du viel zu oft, die Träume kurz nach dem Aufwachen zu fixieren, wie bei der Entwicklung von Fotos. Geschäftig scheinen sie dir gewesen zu sein. Wahrscheinlich kann das wieder alles oder nichts heißen. Gerne würdest du mal träumen, du würdest träumen.

Schnitt. Ein Ausflug an das Ende von Wien, irgendwo in der Pampa ein Lattenrost und eine Matratze kaufen. Das läuft alles viel zu glatt, so dass ihr entscheidet, auch noch mindestens eine Badematte und Bettwäsche zu kaufen. Sogar die Zahlung mit Karte funktioniert, obwohl der Kreditrahmen eigentlich längst gesprengt sein sollte. Das grün der Karte steht wohl doch nicht für „jugendlich“, sondern für „Smaragd“. Als könntest du die Karte ziehen, laut mit einem übertriebenem groß-kaiserlich-pikiertem-österreichischen Akzent „ICH BIN DER BARON VON LUXEMBURG“ rufen und all deine Probleme lösten sich in Luft auf!
(Akzeptieren wir für einen kleinen Moment, dass es für Außenstehende zumindest manchmal so aussehen muss. Obwohl das leben weitaus komplizierter ist. So gibt es zum Beispiel überhaupt keinen Baron von …)

Schnitt. Ein riesiger Topf Kürbisrisotto. Viel zu viel für drei Personen, sogar für die vier, die schlussendlich davon essen. Letzten Endes isst man nur noch, weil es gut schmeckt, obwohl man eigentlich überhaupt keinen Hunger mehr hat. Gemütliches Zusammensitzen. Der Raum ist so weit eingerichtet. Es hängen sogar einige dekorative Elemente an der Wand. Du freust dich. Die Schränke in der Küche sind voll mit Tee.

Aus dem leeren Raum ist ein Zimmer geworden. Mit Balkon. Will noch jemand etwas Risotto?

Zugfahrt.

Entgleister, alter Zug

Mit einem Rucksack in einem sehr großen, langem Zug. Auf der Reise, offenbar. Ich weiß nicht mehr genau, mit wem, aber ich kannte nicht alle Leute der Gruppe. In einem bestimmten Wagen gibt es einen Friseursalon, und da sollten wir hin, nachdem wir die Rucksäcke offenbar irgendwo verstaut hatten.
„Ein Friseursalon in einem Zug, was für eine verrückte Sache!“, dachte ich, wagte es aber nicht, es laut auszusprechen. Denn der Friseursalon sah überhaupt nicht so aus wie ein Friseursalon, sondern eher so, als hätten Hippies einen komplett leeren Eisenbahnwagon eingerichtet. Holzboden, Sitzkissen, bunte Tücher.

Wir setzten uns, beim Hinsetzen fiel mir an meiner Umhängetasche ein Button auf. „A&S“ steht drauf, aber es war kein gewöhnlicher „Angscht a Schrecken zu Lëtzebuerg“-Button. Es war größer und als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass die Abkürzung für „Awe and …“ stand. Versuchte da jemand, mich zu diskreditieren, war das ein Angriff auf mich oder nur ein merkwürdiger Zufall, so wie damals, als die Buffy-Musical-CD in meinem Rucksack landete?

Ich blätterte in einem Buch. Ein englischer Text beschrieb meine Geschichte. Die Kamera fuhr nach oben, über den Zug, in die grauweißen Schäfchenwolken, eine Hexe wird sichtbar. Sie thronte über allem, wie einst Saruman über Isengard. Aus ihrer magischen Feste hoch oben auf einem schneebedeckten Berg beobachtete und verwünschte sie mich. Sie schickte gefährliche Artefakte, um mich zu kontrollieren oder gar zu töten. War dieser merkwürdige Button eins dieser Artefakte?

Plötzlich stand ich I. gegenüber. Sie wirkte erfreut, mich zu sehen, lächelte, stand auf um mich zu begrüßen und küsste mich auf den Mund. Ich setzte mich verwirrt auf eins der großen lila Sitzkissen.

In einem anderen Zug werde ich halbnackt beim Sex erwischt und zur Strafe mit schaumigen Sperma eingerieben. Die Frau neben mir muss Ruth sein, denn ich erkenne sie nicht.

Falsche Station

Buenos Aires Subway for Electric Line

Ich befand mich in einem merkwürdigen Dorf. Vielleicht eine Filmkulisse aus starker Pappe oder so was. Die Häuser sahen südamerikanisch aus, aus Lehm, mit Flachdächern in denen die Balken zu erkennen waren. Irgendein Workshop fand statt, vielleicht das Hackercamp oder so was. Mich langweilte das Ganze und ich begann herum zu wandern, scheinbar auf der Suche nach einem Klo. In meiner Tasche immer noch eine kleine Plastiktütchen mit Marihuana.
Ich nehme an, es handelt sich um das Marihuana, das ich K. vor vielen Nächten bat, aufzutreiben und das er mir in einem Bus auf der Türkenschanze übergab. Wahrscheinlich war es so lange in meiner Hosentasche.

Ich fand kein Klo, sondern mich ziemlich verwirrt an einer Wiener U-Bahnstation wieder. B. ist mit mir hier, allem Anschein nach auch bekifft. Ich starrte auf den Netzplan, der merkwürdigerweise eine Rundlinie aufzeigt, die ich nicht kannte. Die Schienen fahren auch rund um die Station, die mir nicht bekannt vorkommt, an der ich laut ihrem Namen aber schon einmal war. Eine gemeine, gefährliche Falle, die nur sehr eklige, langsame Verbindungen hervorbringt. Ich beschloss, dass es viel zu lange dauern würde, mit der U-Bahn zu fahren, da wir mehrmals umsteigen müssten. Ein paar hundert Meter weiter gäbe es eine Station, an der eine Linie uns sofort nach Hause bringen könnte.

Unterwegs wurde es dunkel. Vor einem Supermarkt begegneten wir einer Gruppe, bestehend aus einer dicken Frau, riesigen Ausmaßes und einer ganzen Schar Pfadfindern, alle in beiger Uniform. Ich murmelte etwas wie „Das sind aber keine einheimischen Pfadfinder!“ in B.s Richtung. Keine Reaktion. Wir fragten nach dem Weg oder wurden nach dem Weg gefragt. Wahrscheinlich wollten die Pfadfinder auch einen Weg wissen, während uns erklärt wird, wir müssten nur die Straße runter gehen. Ich dachte schon wieder nur ans Rauchen, befummelte aufgeregt die kleine Tüte in meiner Hosentasche, konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen.
Wien wirkte dreckig und viel zu sehr wie eine Autobahnauffahrt. Ab hier war die Straße wie in wirren Fetzen. Wir hatten uns irgendwo im Osten der Stadt verlaufen und würden nie die gesegnete Station erreichen …

(Foto von hier.)