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Fallen

Auf den Boden fallen ist ja selten ein erfreuliches Ereigniss. Vor allem dann nicht, wenn man auf den Rücken fällt.
Komischerweise schmerzt der Daumen mit dem eingerissenen Fingernagel immer noch, obwohl ich den kurz nach dem Aufprall überhaupt nicht bemerkt habe. Wenn ich Glück habe, habe ich ganz eindrucksvoll-kischtige Bilder von Bluttropen auf Schnee auf dem Belval-Usines-Bahnhof hinterlassen, denn ich hab echt einige Minuten gebraucht um im Dunkeln überhaupt zu bemerken, dass mein rechter Daumen verletzt war.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr winzige Verletzungen an Fingern schmerzen können. Vor allem frage ich mich, wie man sich a) den Daumennagel einreißen und b) schmutzige Knien haben kann, wenn man auf den Rücken fällt.
Erstaunlich finde ich es auch, dass die wunderbare „aus dem Zug raus, 5 Minuten gehen, abrocken!“-Formel nicht mehr funktioniert, da sich dort, wo man sonst an Ticketkaufwollenden und Posterverkäufern entlanglaufen ist, jetzt eine gigantische Baustelle befindet und man irgendwelche unsinnigen Umwege entlang an Saturn und Co. laufen muss. Ähnlich unverständlich ist die gefühlte Evolution von Windows Xp auf Windows Vista bei Laptos auf der gleichen Stärkeklasse (mittlere Leistungsfähigkeit für die Zeit des Kaufes).
Vielleicht verklag ich Agora. Wegen dem Daumennagel.

Unproduktiv

Ich bin momentan sehr unproduktiv. Ich weiß nicht mal wieso – es ist eine Art generelle Lustlosigkeit. Ich habe weder die Emails, die auf Antwort warten, beantwortet, noch an irgendwelchen Projekten gearbeitet, irgendetwas geschrieben oder aufgenommen, ich habe nicht einmal irgendwelche großartigen IM-Gespräche geführt, und ich weiß nicht mal, ob ich das später noch tun werde. Ich lebe von Tag zu Tag – scheinbar ohne großes Ziel vor Augen. Ich sitze mit Tee und Muffins hier und fühle mich einfach nur leer. Die Muffins sind irgendwie so klebrig, dass man nur die Wahl hat, das Papier mitzuessen oder einen guten Teil Teig wegzuwerfen. Ich habe mich für letzteres entschieden, nehme ich doch schon ernährungsbedingt relativ viel Ballaststoffe auf.

Es fühlt sich merkwürdig an, mal wieder »einfach so« zu bloggen. Ich weiß nicht, wann ich das das letzte Mal getan habe, so Bauchbloggen ohne zumindest eine Zielsetzung. Als ich die Pressemitteilung für die Lesung Mitte Dezember rausgehauen hatte, wollte ich der Presse erst mal ein Blog ohne Katzenbildercontent bieten (was natürlich Blödsinn ist, man kommt hier nach zwei Klicks zu Inhalt, der ganz und gar nicht literarisch ist) und habe mich deshalb mit solchen Artikeln zurückgehalten, und dann fühlte es sich eine gute Zeit lang irgendwie falsch an, »einfach so« zu schreiben.

Vielleicht geht es mir auch deshalb so, weil ich zwischen die Fronten einer merkwürdigen Verschwörung geraten zu sein scheine, auf der einen Seite der Geheimdienst, auf der anderen die rechts ultrakommunistische ADR Pol-Pot-Brigade (oder so ähnlich). Das regt einen dann einige Minuten am Tag auf und dann schreibt man ein paar tolle Zeilen und die Welt sieht wieder anders aus.
Die Zeit fliegt dahin mit Nachgrübeln und Wikipedia-Rumgeklicke, und alle paar Minuten schreibe ich einige Zeilen oder auch nur Wörter in diesen Artikel.

Es gibt auch kein Fazit. Vielleicht sollte ich nur anmerken, dass ich meinen Tee mit Zucker weitaus leckerer finde als in gesund.

Ach ja

An alle BloggerInnen, PiratInn/en, LeserInnen, KommentiererInnen, junge/n MelancholikerInnen, HörerInnen, RadiomacherInnen, FeministInn/en, AnarchistInn/en, an alle, die sich nicht in eine Schublade pressen wollen, an die LeserInnen der Netzzeitung, an alle Freunde und Freundinnen, an alle anderen, die das hier lesen:
Auf eine weitere Runde auf dieser Kugel um diese andere Kugel, auf das euch auch diese Fahrt mit dem kosmischen Karusell viel Freude, Hoffnung, Kekse und andere erfreuliche Dinge bringt. Auf dass ihr – oder wir alle zusammen, Neues, Spannendes, Unbekanntes, Unverhofftes und Wunderbares erleben werdet/n.

Video killed the lalalala

(Zum Titel die Tags ansehen)
Da drüben bei den jeunes melancoliques gibt es 3 Videos von der Lesung. Thierry mit dem Manifest, Sara mit ihrem Publikumsgewinner »Das verlorengegangene Lebensgefühl «(Von dem ich persönlich übrigens nicht denke, dass es für irgendwelche Kasper geschrieben wurde. Überhaupt, es gibt ja Widmungen und so.) und ich mit meinem Lieblingslesetitel »teenage angst has pissed off well, I think«.