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State of the onion

photo cc by Darwin Bell

Seit ein paar Tagen Wochen geistert formspring.me, eine Mischung zwischen Kontaktforumlar und twitter vor allem durch die twitterosphäre. Auch viele luxemburgische Netzpersönlichkeiten haben sich den Fragen, die sie vor allem anonym gestellt bekommen haben, gestellt. Die Ungewissheit, wer da eigentlich gefragt hat und die Möglichkeit, anonym Fragen stellen zu können machen den Reiz von formspring.me aus, obwohl es leider so scheint, als habe sich der erste Hype schon wieder gelegt. Ich konnte mich zumindest nie darüber beklagen, uninteressante Fragen gestellt zu bekommen, habe aber auch schon seit einer guten Woche keine Frage mehr beantworten dürfen.

Vor zwei Wochen wurde Chris die Frage gestellt, was in der luxemburgischen Blogosphäre fehlen würde und nachdem er sie beantwortet hatte, stellte er mir die gleiche Frage. Hier und hier sind unsere Antworten. Und die sind durchaus lesenswert. Und so am Jahresende kann man sich schon Gedanken über den Zustand unseres kleinen, feinen Blogklumpens machen. Chris fehlen Kommentare von Nicht-Bloggern, ein gehobenes Niveau in Kommentaren und gute Blogs. Ich wünsche mir einen höheren Frauenanteil, LGBTQ-Blogs, mehr Gendersensibilität, mehr Vernetzung mit MigrantInnenblogs und mehr Blogs. Es nervt mich ungemein, dass viele Geschichte halböffentlich und unausgesprochen in Galerien und Kommentaren auf Facebook herumliegen, wo sie im allgemeinen Blödsinnsstrom untergehen.

Ich würde mir also wünschen, dass mehr Menschen damit anfangen, zu bloggen. Ihre Geschichten erzählen, ihre Meinungen kundtun, ihre Fotos zeigen. Und wenn ein Blog nur einmal im Monat einen kleinen, aber feinen Beitrag hat, dann ist es halt nur einmal im Monat. Besser so, als auf Facebook unter den neusten Highscores von Farmville unterzugehen. Bleibt die Frage, wie man den Leuten das sagt und beibringt. Immerhin ist ein Account auf Facebook immer noch einfacherer als ein Blog bei wordpress.com. Vor allem fehlt bei wordpress.com die Community. Das ist wohl nicht zu unterschätzen, immerhin kann ich mir bei Facebook sicher sein, dass ich zumindest einen „Like“ kassiere, wenn ich Inhalt online stelle. Für ein Blog muss ich mir erst Publikum erarbeiten, das dann auch noch oft genug undankbar oder gar beleidigend ist. Also nicht nur technisch, sondern vor allem was das Publikum angeht ist ein Blog komplizierter und unbequemer. Aber vielleicht kann man ja Möglichkeiten schaffen, das zu vereinfachen? Vor allem im luxemburgischen Blogklumpen, der doch sehr überschaubar ist, fällt es relativ leicht, sich mit vielen BloggerInnen zu vernetzen und somit schneller an LeserInnen zu kommen. Bleibt halt nur die Frage, wie man die Leute ans Bloggen und ans Lesen bekommt.

Was denkt ihr? Was fehlt euch in der luxemburgischen Blogosphäre? Was wünscht ihr euch?

Ein <3 für Blogs

Jaja, ich mach auch jeden Scheiß mit. Immerhin bin ich ja auch irgendwie deutschsprachige Blogosphäre, auch wenn ich weder das Wort Blogosphäre mag und den luxemburgischen Blogklumpen kuscheliger, da überschaubarer, finde.
Hier meine unbekannten Perlen:

If the future isn‘t bright, at least it‘s colourful Das Blog von Comme ist eins der Blogs, die ich am längsten lese, auch wenn man der Autorin mittlerweile auch einige Dinge vorwerfen kann, zum Beispiel das Kaufen von Sportschuhen und das Nichtmögen von Sigur Rós. Trotzdem definitiv eine Perle, da Comme zu den wenigen Menschen gehört, die es schaffen, mich mit geschriebenen Worten dazu zu bringen, laut zu lachen. Das schafft sonst eigentlich nur Max Goldt.

dieJulia macht nicht nur tolle Fotos von Wien und den Bergen, sondern schreibt auch lustige Schüttelreime und Rezepte, die ich nie kochen, geschweige denn essen könnte, trotzdem aber immer lecker klingen. Und wenn der Textoutput mal höher ist, dann ist das umso wunderbarer. Außerdem ein Teil der ersten Blogger-Liebesgeschichte, die ich mitbekommen habe.

Den Herrn Stardustlyriker mag ich nicht nur, weil er Zeitzeuge aus einer Zeit ist, die ich nur aus Erzählungen und von 8-bit-Nostaliktshirts kenne, sondern auch, weil er es schafft, eine interessante Mischung zwischen Privatleben, Meinungen und „Gemischtem“ zu bloggen.


classless Kulla
schreibt nicht nur über Verschwörungstheorien, sondern auch wundervoll übers Trampen. Außerdem ist er diskordianischer Kommunist, was ich großartig finde.

Ben von anmut und demut bastelt nicht nur seit Anfang des Jahres sein eigenes Blogsystem und schreibt so interessant darüber, dass es auch für einen relativen Laien wie mich spannend ist, sondern verbindet seine Postings über Popkultur und ähnliches auch stets mit tollen Bildern. Eingepackt ist das ganze in einem ansprechenden Layout.

Ist die Gefühlskonserve zu bekannt, um hier bei „unbekannten Blogs“ erwähnt zu werden? Ich weiß es nicht, aber ein Multitalent wie Deef, der es nicht nur schaffte, mich an einem der schlimmsten Tage meines Lebens (ich übertreibe, aber es fühlte sich so an!) per twitter aufzumuntern, sondern auch die tollsten Hörbücher der Welt und die beste Zitatserie von allen führt, darf nicht unerwähnt bleiben.

So. Wäre der luxemburgische Blogklumpen nicht so klein und überschaubar, dass in einer Aktion „Een Härz fir Blogs“ sowieso alle Blogs genannt würden, würde ich sie glatt ausrufen. Ich mag euch nämlich, Blogosphäreklumpen!

Streetart

Streetart
Unter http://housicker.wordpress.com/ findet sich ein Blog, das sich mit Streetart in Luxemburg befasst. Darüber kann man nun lächeln und meinen, dass es in Luxemburg keine Städte gibt, die groß genung sind, damit sich eine richtige Szene bilden könnte, man kann das Projekt aber auch begrüßen und vielleicht selbst Hand anlegen und die grauen videoüberwachten Häuserreihen der Hauptstadt ein wenig verschönern oder verändern. Ein Blog über das Thema finde ich auf jeden Fall interessant und ich bin gespannt, was sich dort alles so ergeben wird.

(Symbolbild cc by spanaut)

Aufhören? Wieso, um alles in der Welt?

Ich kann ehrlicherweise niemanden verstehen, der einfach so mit dem Bloggen aufhören will. Sicherlich kann es Gründe dafür geben, eine Pause zu machen, aber wenn jemand sein gesamtes Blog löschen will, kann ich das auf keinen Fall nachvollziehen. Ich find brach liegen lassen schon schlimm genug.

Ich weiß, wie ich mich fühle, wenn mein Blog für ein paar Stunden offline ist. Auch, wenn ich überhaupt keine Lust hatte, zu bloggen, beginne ich dann zu twittern, um das plötzlich enstandene Loch in meiner Selbstdarstellungsmaschinerie zu stopfen. Aber vielleicht bin ich das auch nur. Ein egomanisches Monster, eine Rampensau, immer hunrig nach Aufmerksamkeit und ein paar Leuten, die mir zujubeln und ab und an ein paar Kommentare von sich geben. Ich Emo, ich.
Und ich will eigentlich gar nicht wissen, wie sich cold turkey anfühlt. Das Blog löschen. Oh Gott, was für eine furchtbare Vorstellung. Wenn ich nur daran denke, möchte ich nach jedem Posting ein Datenbankbackup machen und es redunant auf 23 Server verteilen.

Könnte ich mir ein Leben ohne Blog vorstellen? Nur noch schwer. Natürlich könnte ich noch immer in mein Heft schreiben, die Texte an Menschen verschicken, deren Meinung ich wirklich hören will, in Ruhe ein Buch schreiben und meine Gedanken ausnahmsweise mal für mich halten. Aber ich weiß, dass es nicht mehr das gleiche sein würde. Und mit jedem Blog, das stirbt, wird das Leben wieder ein Stück ärmer. So ist es mit Sad Autumn, und so wäre es auch mit jedem anderem Blog, das ich momentan lese. (Bis auf einige Ausnahmen, die ich nur aboniert habe, weil dort noch einmal etwas wichtiges kommen könnte.)

Aber sollten jetzt noch weitere Blogs sterben oder nicht wieder aufgemacht werden, habe ich wenigstens etwas, das ich wie mein persönlicher Held, Vorbild und geistiger Vater, Hunter S. Thompson, auf eine Gedenktafel am Ende eines noch nicht existierenden Buches schreiben könnte.

Und morgen mache ich eine Liste mit tollen neuen Blogs aus Luxemburg, um die allgemeine Untergangsstimmung wieder gut zu machen. Und das erinnert mich an eine schöne Geschichte, die meine Mutter mir erzählt hat, die werde ich dann jetzt gleich sofort bloggen.
Fazit: Man kann niemanden dazu zwingen, nicht aufzuhören, aber Fireball würde es wohl nie tun und findet es immer wieder schade, wenn jemand es tut. Das hätte ich ja jetzt auch fast twittern können.

Suppe

Es gibt neue heiße Scheiße im Web 2.0-Land. Also, ich weiß eigentlich nicht, ob es so neu ist, aber es ist mir in den letzten Tagen vemehrt aufgefallen, was heißt, dass die Großen unter den early adopters anfangen, das Ding auch zu benutzen. Ich habe keine Ahnung, wieso sich soup.io so nennt, aber ich finds symphatisch. Der Name ist genauso web2.0ig wie twitter oder flickr, genauso unsinnig, klingt aber irgendwie.. netter.

Auf jeden Fall kann man sich auf soup.io ein Art Mikroblog zusammenschustern, das mal eben ganz locker die verschiedenen Web 2.0-Heimstätten verbindet und gemeinsam ausspuckt. Klar könnte ich mir durch die Yahoo-Pipes ein RSS für all das zusammenflicken, aber wieso sollte ich. Ansonsten funktioniert soup.io genauso wie del.icio.us, dh. man haut da alle möglichen Links, die man sich später ansehen will rein und schaut sie sich niemals wieder an, verlangt aber von anderen Leuten, dass sie das tun.

Auf jeden Fall gibt es postapokalyptische Suppe für meine Hardcorefans, die auf keinen Fall irgendetwas verpassen wollen, jetzt unter jollysea.soup.io
Ich werde allerdings auch immer mehr zum Fan von twitter, merkwürdigerweise. Vielleicht, weil man darüber so herrlich und einfach Blödsinn verbreiten kann.
Für alle, die sich jetzt wundern: Ich bin immer noch Fan großer, langer und schöner Texte mit Bebilderung, am besten sogar in einem ansprechenden Layout. Aber vielleicht mag ich twitter und Dienste wie soup.io ja gerade deswegen!

Die alten Medien und ihre “Blogs” (Zweiter, dafür aber nicht weniger schmerzhafter Teil)

Nachdem RTL ihre Blogs und Podcasts hatten, musste das zweitgrößte Revolverblatt Luxemburgs dann auch nachziehen: Das Tageblatt, auch bekannt als sozialistische Gewerkschaftszeitung des Großkapitals, hat jetzt auch sein Blog. Das ganze nennt man sinnigerweise »Tageblog« und wird auf der Homepage des Tageblatts mit den Worten »Kommentare & Leserreaktionen« beworben.
Symbolfoto: Erklärung für ein Klo
Symbolfoto: Japanische Erklärung für eine westliche Toilette. Passt auch zum Tageblog.(cc by Hilly)

Seit dem 3. September bloggt wird beim Tageblatt. Beteiligt sind die Damen und Herren Danièle Fonck, Francis Wagner, Fränk Hary, Guy Kemp, Helmut Wyrwich, Jean-Marie Backes, Léon Marx, Lucien Montebrusco, Philip Michel, Robert Schneider, Roger Infalt und Tom Wenandy. Alles Tageblattredakteure, die auch in dem gedruckten Blättchen manchmal ihre Meinung loslassen. Einen sogenannten Kommentar schreiben. Oh. Gibt es da etwa einen Zusammenhang? Hat man den gleichen Fehler wie RTL begangen?
Man hat. Vielleicht noch einmal schnell das positive: für das Tageblog gibt es einen seperaten RSS-Feed, jedoch nicht für die einzelnen Autoren, und man kann Kommentare schreiben. Was jedoch nichts am Inhalt ändert: Die Blogeinträge sind die Kommentare des gedruckten Tageblatts. Genau wie RTL versucht man auch hier, bestehenden Inhalt als etwas neues zu verkaufen, vor allem aber täuscht man etwas vor, was man nicht ist: ein Blog. Ein Blog hat nämlich eigenen Inhalt, es ist persönlicher als die Kommentare, die nur dann wirklich eine Meinung vertreten, wenn es um Fußballstadien geht, (edit) und vor allem: die Inhalte wurden für das Blog geschrieben. (/edit)
Und vielleicht, liebes Tageblatt, versteht ihr jetzt auch, wieso sich kaum jemand erbarmt, euch einen Kommentar unter die halbgaren Meinungen eurer Redakteure zu schreiben: Sie interessieren niemanden. Wieso auch? Dem Tageblattleser wird nichts Neues geboten, und wer sonst sollte eurer Internetangebot benutzen? Lieblos gemacht ist das ganz dann auch noch, denn die verpixelten und im Halbschatten aufgenommenen Autorenfotos wirken nicht so, als würde man es wirklich ernst meinen. Aber wenn die Agentur sagt, das sei klasse, dann ist es bestimmt auch klasse.
Das Ganze fällt mal wieder klar in die Kategorie »Nichts verstanden!«. Ich kriege selbst dann mehr Kommentare als ihr, wenn ich darüber schreibe, was ich auf dem Klo mache!
Es gibt gute Journalistenblogs. Aber momentan wage ich sehr zu bezweifeln, dass dies je in Luxemburg der Fall sein wird.
Fazit: Es schmerzt. Nicht nur, weil es zeigt, wie wenig die luxemburgische Presse von Web2.0 verstanden hat, nein, es zeigt auch, wie tot sie ist.
(Danke an E. für den sachdienlichen Hinweis!)

Die alten Medien und ihre “Blogs”

Ich wundere mich nun schon ein paar Tage lang, wieso die RSS-Feeds von rtlnews.lu und wort.lu auf dem luxemburgischen Blogverzeichniss Blogbuerg (An dieser Stelle noch einmal Kudos an pa!) auftauchten. Wort.lu hat kein Blog, aber, und das habe ich eben erst entdeckt, rtlnews hat welche. Anders als bei der lächerlichen Podcastsektion wird der Begriff nicht erklärt und es gibt auch keine Erläuterungen, wie man die Blogs in seinen RSS-Feed aboniert.
Symbolfoto: Erklärung für ein Klo
Symbolfoto: Japanische Erklärung für eine westliche Toilette. (cc by Hilly)

Und wieder einmal wird es deutlich: Die alten Medien verstehen weder Blogs, Podcasts noch Web 2.0. RTL wiederholt bloß ihre tendenziell fremdenfeinlichen und dazu noch schlechten Witzereisser sowie die Nachrichten über die Erfolge der Männer in Blau und Kühe auf den Straßen als Podcasts und das, was da als »Blogs« verkauft wird, sind die Texte der vier Kommentarrubriken, die RTL hat: »Carte Blanche«, »Commentaire«, »Carte Blanche économique« und »Rapport économique«. Eine Mogelpackung sozusagen. Den Inhalt gab es auch schon auf der alten RTL-Seite, nur wurde es dort nicht als Blogs verkauft. Da sieht man auch schnell, wieso das mit RSS nie erklärt wird: es ist überhaupt nicht möglich, einzelne Sektionen der RTLnews-Seite zu abonieren. Endweder alles oder nichts, so die Devise. Zeigt wieder einmal sehr viel Verständniss und Nutzerfreundlichkeit.
Sowas bringen nicht mal deutsche Tageszeitungen fertig. Da schreiben die bloggenden Journalisten wenigstens noch Inhalte, die sie nicht in ihrem regulären Medium veröffentlichen. Ich weiß nicht, ob ich RTL das empfehlen würde. Vielleicht sollten sie das mit Bloggen einfach sein lassen. Wissen die Autoren überhaupt, dass sie bloggen, oder wird das einfach so auf die Seite gestellt?

Endweder, die Journalisten/Redakteure/Moderatoren bei RTL fangen von selbst an, zu bloggen, oder sie werden dazu gezwungen und bringen nur ein halbgares Blog fertig, wie wir das schon oft bei anderen Medien erlebt haben. Insofern mag es ehrlicher sein, einach bestehenden Inhalt als Blog zu verkaufen, aber sehr viel Verständniss von der Sache zeigt es nicht. Und ich weiß auch nicht, ob ich mich eher aufregen oder nur darüber lachen soll. Aufregen deshalb, weil wohl viele Luxemburger zum ersten mal bei RTL auf den Begriff stoßen werden, Lachen, weil es einfach nur so herrlich dämlich ist. (Neue Medien braucht das Land!)

Blogdelux: Ein Monat danach

Ein Monat ist vergangen seit dem ominösen Bloggertreffen Blogdelux.
Und auf der Seite blogdelux.lu, die ich absichtlich nicht verlinke, hat sich seitdem nicht sehr viel getan.
Ein paar Videos, die auf dem Treffen selbst aufgenommen wurden, wurden online gestellt. Das waren allesamt schlechte, verwackelte und verpixelte „Interviews“ mit Bloggern, die man wohl nicht beleidigt, wenn man sie „unkreativ“ nennt.

Das Videomaterial reichte nicht mal 3 Wochen und so begann man, offensichtlich per Mail, 5 langweilige Fragen (URL? Seit wann? Wie hast du angefangen? Wer hat dich beeinflusst? Worüber bloggst du?) an Blogger zu schicken und das Ergebnis davon dann zu veröffentlichen. Das es auch unter Blogs gute und interessante Interviews gibt, ich sag bloß „Blogtalk“, wissen die Macher von blogdelux bzw. Emmanuel Vivier weiß es, denn ich habe ihm es gesagt. Dass bei den Aktionen die luxo/germanophonen Blogger überhaupt nicht wahrgenommen werden, muss man eigentlich nicht sagen, denn das war eins der Kernprobleme, die blogdelux von Anfang an hatte: Die Macher kennen die luxemburgische Blogosphäre nicht und wissen nicht, wie man mit Bloggern umgeht. (Von Krisenmanagement will ich gar nicht anfangen.)
Es ist auch überhaupt nicht auffällig, dass die Intervieweten alle mehr oder weniger aus dem Dunstkreis von Blogdelux kamen.

Und was gab es ansonsten auf blogdelux? Einige „thematische“ Beiträge, bei der kein Autor zu erkennen ist und sich lesen wie Agenturmeldungen. Es gibt keine Persönlichkeit auf blogdelux – es werden weder Namen von Bloggenden präsentiert, noch ist irgendwie ersichtlich, wer sich um die Seite kümmert, die ja von Culture-Buzz/Vanksen betrieben wird.
Das ist für mich ein eindeutiges Manko und ein Armutszeugniss. Gelernt aus dem Fiasko vor dem Treffen selbst scheint Culture-Buzz nicht zu haben, denn Transparenz ist immer noch Fehlanzeige.

Und wie kommt blogdelux jetzt an? Überhaupt nicht. Ich habe keinen einzigen Link auf einen „spannenden Artikel“ bei blogdelux gesehen. Und die Kommentare sind äußerst mager. Selbst auf Beiträge, in denen, gibt es nur 4 Kommentare. Was dann auch so ziemlich das Maximum der in den letzten Wochen erreichten Kommentare darstellt.

Das Blogverzeichniss wurde nur um die doppelten Einträge bereinigt und ich finde immer noch die 1-Posting- und toten Blogs, die die Zahl der gefundenen Blogs sehr schön in die Richtung 150 gedrückt haben. Aber sowas haben ja eh nur Agenturen nötig, die möglichst viel Buzz erzeugen wollen, um… tja, was wohl?
Blogger machen solche Dinge aus freien Stücken. Und die Blogbuerg zeigt, dass es auch sehr viel besser als blogdelux geht. Eine übersichtliche Liste, RSS-Feeds, Aktivitätsanzeige, so soll das sein. Da kann sich blogdelux eine Scheibe abschneiden.

Oder, und das wäre wohl das Beste: den Laden dichtmachen. Denn als Communityblog sowie als potentielle Werbeplattform ist das ganze wohl bloß eine Totgeburt, und als Blogliste hat es nie getaugt.
Und ob ein Bloggertreffen in Metz(F) mehr als nur die speichelleckende Clique, die jetzt eh schon mit dem gleichen Text in ihren Blogs ihr Kommen groß ankündigt heranlocken wird, wage ich zu bezweifeln.

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Burkina Faso, Togo und Lehrer

Es ist ein wenig so, wie die Eltern dabei zu erwischen, dass sie heimlich Videospiele spielen. (Ich hätte jetzt fast etwas schlimmeres geschrieben, aber das verkneif ich mir jetzt mal.)
Meine Lehrer bloggen. Also, einige von ihnen.
Die befinden sich nämlich gerade im Burkina Faso und reisen irgendwann mal diese Woche in den Togo.
Lehrerblog mit merkwürdiger URL und unkreativem Titel

Schöne Initative trotzdem. Ich frag mich bloss, ob das Konzept „Bloggen“ den Lehrern ganz neu ist, oder ob die das auch privat machen. Ich mag Kontraste zu Dingen wie blogdelux, zu denen ich mich heute auch noch einmal äussern werde.
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Gute Neuigkeiten

Thierry berichtet über Verstärkung in der luxemburgischen Blogosphäre.
Das sind Non di dj’eu, wo es relativ politisch zugeht und
Yearning, das persönlicher wirkt.
Dass beides Blogs sind, die vor allem auf geschriebenen Inhalt und nicht etwa auf die Verlinkung von Youtube-Videos setzen, ist sehr erfreulich und – denke ich jedenfalls, ohne viel gelesen zu haben, ein Mehrwert für die „luxemburgische“ Blogosphäre.
Gewissse andere Communityblogs, die sich momentan ausführlich und ohne viele Kommentare über die Blogs der vermeintlichen Organisatoren des vorangegangenen Treffens Blogdelux auslassen, können sich da gerne eine Scheibe abschneiden.
Oder es ganz bleiben lassen. Denn das Konzept geht ja offensichtlich nicht auf.
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