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Driving home for Xmas

Dabei ist doch noch überhaupt nicht Weihnachten. Vielleicht solltest du die Geschichte auch anders erzählen?
Heiligabend/Weihnachten 2007. Du fährst von der Sendung nach Hause, nachdem du dich von A. verabschiedest hast und hörst T.s Weihnachtspodcast und kommst in diese merkwürdige Stimmung, die zu Hause sofort wieder zerstört wird.

Heute hingegen fährst du nach der Sendung nach Hause, nachdem du dich von I. verabschiedest hast und hörst Mogwai. Du hast auch kein Gefühl, aber es ist auch nicht Weihnachten.
Vielleicht bist du traurig. Weil niemand an deiner Seite ist. Noch vor drei Stunden hättest du gesagt, das wäre dir egal.

Ist es aber anscheinend noch immer nicht. Ein Lichtermeer im Höllenschlund. Xenonstrahler und Weihnachtsbäume. Rückfahrtsfahren ist die einzig richtige Art des Reisens.
Was passiert mit dem Regen, wenn du im Zug sitzt? Eine Erektion in der Kathedrale. Maria, gebenedeit seist du unter den Marxisten, denn die Frucht deines Leibes war eine Pflaume.
Ein Lampenschirm aus Hymen. Alarmstufe Grün!
Atomgetriebene U-Boote in einem Meer aus Gedankeneiter und Gefühlsgedärmen.
Kaum sehen sie das Festmahl, stürzen sich eine Horde Weißkopfseeadler drauf und fressen so viel, dass sie zu nass sind, um wegzufliegen. Fütterung der Veganer.

Neonblaue Lichter säulengleich im Nachthimmel, immer auf der Suche nach illegalen Einwandern, welche auf Rentieren reiten. “Gilbert, setz an all Wagon den FSZ erem zereck, dann kann et erem fonktionéiren!”, plärrt es in die post-postrock Stille, ungeplant, ungewollt, kryptisch, was auch immer.
Am Ende jeder Episode ist immer alles egal. Kinder sterben, Wale explodieren, es regnet Feuer und Blut – aber nachher ist doch immer alles so, wie es war, nur ein Jahr älter, eine Umdrehung mehr, 1000 Kilometer näher am Ziel.

Das unglaubliche Glück, schöne Momente zu erleben ist nur wenigen von uns gewährt. Für den Rest ist die Welt ein Schlammteich voll Kot und Erbrochenem, in dem wir uns täglich sieben mal baden, um uns von unseren Sünden zu befreien. Was soll das?
Das ist doch alles Blödsinn! Oder?
    Bitte sag, dass es Blödsinn ist!
    Ich will mir meine Zähne nicht mit dem Erbrochenen von Salamandern waschen!
    Bitte sag, dass es Blödsinn ist!

Ein Schuss. Stille. Vielleicht auch ein Verkehrsunfall.
Da. Alles kommt wieder an die Oberfläche. C. Sie ist nicht an Weihnachten gestorben.
Du möchtest weinen, aber zu lange schon ist dein Kopf eine Salzwüste.

[0812221814]

Podcast: Angscht a Schrecken um Chrëschtmaart

Eigentlich habe ich mich schon viel zu oft über Weihnachten ausgelassen. Aber getreu dem Motto „Alle Jahre wieder“ kann ich auch dieses Jahr nicht davon lassen, mich über die Auswirkungen dieses Festes auf den öffentlichen Raum zu echauffieren …

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MP3-Download Angscht a Schrecken um Chrëschtmaart

Die Musik stammt von Revolution Void und steht unter einer cc-Lizenz.

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Podcast: Angscht a Schrecken op enger Chreschtdaagsfeier, déi schon am November waar

Die Weihnachtszeit beginnt immer früher. Und damit auch die Zeit, in der man sich auf irgendwelcher Feiern für lau volllaufen lassen kann – oder zumindest ein paar Häppchen futtern kann. Das man auf solchen Feiern jedoch auch jede Menge Angst und Schrecken erleben kann, musste ich am eigenen Leib erfahren.

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Die Musik stammt von Revolution Void und steht unter einer cc-Lizenz.

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Weihnachten in Scheidungsfamilien

Das gängige Vorurteil über Scheidungskinder und Weihnachten, bzw. Weihnachten in Scheidungsfamilien ist ja, dass diese Kinder im besten Falle 8 Großeltern haben und von allen reich beschenkt werden, weil ja jeder am besten in der Gunst der Kinder stehen will. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Ich weiß nicht mal, wie oft man in Scheidungsfamilien Weihnachten überhaupt gemeinsam feiert.
Weihnachten mit Scheidungsfamilien?
Gibts in Scheidungsfamilien zu Weihnachten eine Tüte von IKEA?

Eigentlich habe ich mich noch nie sehr viel mit dem Thema beschäftigt. Und eben, als ich eine CD aus meinem billigen IKEA-Regal nehmen wollte, lief einer dieser riesigen, fast schon ekligen Spinnen, die man eigentlich immer nur in der Badewanne findet, wenn man alleine im Haus ist und die unheimliche Grundstimmung verstärkt werden muss, über meinen Boden. Mein erster Gedanke war, die Spinne Spinne sein zu lassen und mich nur um die CD zu kümmern. Ich denke merkwürdigerweise nie daran, Spinnen zu zertreten, bzw. finde die Vorstellung, das gesamte Innenleben der Spinne an meinen Pantoffeln kleben zu haben, so eklig, dass es als Option nicht in Frage kommt. Ich habe die Spinner also mit einer Europakarte, die ich eigentlich schon seit letztem Freitag aufhängen will aufgelesen und aus dem Fenster befördert. Das Dach ist so bemoost und beflechtet, dass es eigentlich kaum ein Nahrungsproblem geben sollte. Nun gut, es ist vielleicht ein wenig kalt, aber dann kann sie sich ja wieder eine Ritze suchen, wie sie es sicher schon einmal gemacht hat.
Es stellte sich heraus, je größer Spinnen sind, desto schreckhafter sind sie. Als ich die Karte unter das Tier geschoben habe, regte sie sich nicht mehr vor Schreck. Oder wegen was auch immer, ich weiß nicht, ob Spinnen Schrecken empfinden können. Wahrscheinlich ist das eine normale Reaktion auf einen Räuber, der keine toten Spinnen frisst. Und die kleinen Spinnen laufen halt mit hoher Geschwindigkeit weg, was wohl auch funktioniert. Das mit der Karte hat trotzdem funktioniert. Die Spinne war wohl eine Hauswinkelspinne.

Das mit Weihnachten in Scheidungsfamilien habe ich übrigens bloß geschrieben, weil das ein populärer Suchbegriff ist, der auf mein Blog führt. Offenbar. Eigentlich wollte ich über mein Gefühlsleben und die damit verbundenen Symptome schreiben. Mir ist ausserdem ein wenig kalt, aber nicht so sehr, dass ich einen Pullover anziehen möchte. Ich fürchte, dann wäre mir wieder zu warm. Es ist einfach nicht angenehm, sozusagen. Anderseits habe ich auch keine Heizung an, weil mich das Blubbern zu sehr stört.

Das war jetzt ein relativ verkorkster Blogeintrag. Früher habe ich immer so gebloggt, aber längere Sätze, die mehr Ineinanderschiebungen und Erwähnungen unbekannter Spinnenarten, wie der Zebraspringspinne, welche Spinne des Jahres 2005 war, ausserdem auch noch Erwähnungen wie die, dass man jetzt den Satz getötet hätte, benutzt und schmalos Insiderwitze wie die asoziale Rhesusäffchen und der Orangenmarmelade benutzt, obwohl der Satz schon eigentlich lange tot war.

(Symbolfoto cc by Uwe Hees)

Eine Weihnachtsgeschichte

Der Himmel ist heute so blau, wie er es auch im Juli nur selten ist, und du hast das Gefühl, dass der Sommer an diesem Tag wieder da ist. Du siehst diese große hügelige Wiese vor dir, du spürst die heiße Sonne im Nacken, denkst an all die Wunder, die in deiner Kindheit passiert sind, an Äpfelsammeln in Streuobstwiesen*, an ewige Samstagnachmittage in Wäldern – und gleichzeitig wird dir bewusst, dass du einen Teil dieses Zaubers verloren hast.
Die Zeit heilt alle Wunder. Sie lächelt und braucht überhaupt nicht auszusprechen, was sie sagen wollte, denn du sagst ihr, dass Wahrheit in diesem Wortspiel steckt. Sie nickt wissend.

Mit einem Male stehst du wieder in dieser Streuobstwiese* und das schon goldene Herbstlicht scheint durch die dicken Blätter der alten, knorrigen Bäume, die voller Äpfel hängen. Du gehst mit deinen bunten Gummistiefeln leicht in den Matsch, den der letzte Regen hinterlassen hat, ein, wenn du den schweren Sack mit den Äpfeln hochhebst, um weiterzugehen. Das Leben ist ein Spiel hier in dieser schier unendlichen Wiese. Da das ganze Gelände im Hügel liegt, gibt es mehere Terassen mit Bäumen. Irgendwo hoch oben liegt ein vom Blitz getroffener Baum, ausgetrocknet und bleich.
Ein herrlicher Moment der Errinnerung. Dein Kopf ist voll mit Geschichten, die du ersonnen hast. Von Schleimmonstern, die in Sateliten hausen, von Detektivgeschichten, Superhelden** und Superschurken***

Das alles ist vorbei. Und gerade heute wird dir das noch einmal bewusster. Weihnachten ist dir egal geworden. Du empfindest keine Freude mehr, wie du es als Kind getan hast, und dein jugendlicher Hass dagegen scheint ebenfalls verschwunden.
Wo ist all das hin?

*Auf Luxemburgisch ist eine Streuobstwiese ein „Bongert“ . Ich finde, das dieses Wort sehr viel poetischer ist und sehr viel mehr aussagt als Streuobstwiese.
**Megadues. Wobei „Dues“ das luxemburgische Wort für Dachs ist.
***“Dr. Schredder“. Nicht zu verwechseln mit dem Gegenspieler der Teenage Mutant Hero Turtels.

Love? Hate! Kill! Chop! Fry! Destroy! oder: Last Chrismas, I gave you my heart. Do you want my liver this year?

Unfähig, zu beschreiben, was du fühlst. Landschaften der Zerstörung in deinem Inneren. Als habe ein atomarer Krieg dort gewütet. Mindestens. Täglich ein Einschlag, täglich ein Krater. Und wieso?
Ich weigere mich, aufzugeben. „Nein, ich werde dieses gottverdammte Spiel zu Ende spielen, so war ich CAPTAIN J. Fireball heiße!“, denkst du dir und musst selbst über das „CAPTAIN“ lachen. Wie furchtbar. Was für eine schrecklich lächerliche Vorstellung.
Brauche Muse, bezahle mit Texten.
Irgendjemand hat dich in ein tiefes Loch gestossen, ein Bohrloch in eine Tiefe, die du eigentlich nicht wieder betreten wolltest.
Was ist das für eine Scheiße hier unten?

Ein Ungeheuer mit hunderten von Mahlzähnen kommt auf dich zu und das einzige, was du zu deiner Verteidigung hast, ist kein Schwert, wie du gedacht hast, sondern ein rostiges Stahlrohr, das einmal einem Urzeitstaubsauger gehört hat.
Bloggen ist Seelentherapie. Nur will das nie jemand zugeben. Verschiedene Dinge verstehst du einfach nicht. Es will nicht in deinen Kopf hinein. Vor allem die Frage, wieso du plötzlich bloss ein rostiges Stahlrohr in der Hand hast, verschlägt dir quasi den Atmen. Und im gleichen Moment denkst du, dass du noch nie gehört hast, dass eine Frage jemanden den Atmen verschlagen hast. Also kann auch der faulige Atmen des Urzeitungeheuers mit 100ten von Mahlzähnen, in dessen Maul du schon quasi stehst, dir den Atmen verschlagen.

Das alles ändert nichts an deiner mehr als schlechten Situation. FUCK!

Podcast: Angscht a Schrecken an engem bekannten Akaafszentrum um Kirchbierg

Es ist wieder einmal Zeit für den „Angscht a Schrecken zu Letztebuerg“-Podcast. Hier die neuste Folge. Wie immer mit dem Text, dafür aber „trocken“. Mit Musik kann man sich das ganze morgen Montag zwischen 16 und 17 Uhr auf Radio ARA (103,3 & 105,2 FM) anhören.

Angscht a Schrecken an engem bekannten Akaafszentrum um Kirchbierg (mp3, 7MB)
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