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Die gewaltige Decke

Als mir kalt war.

eine decke mit punkten

Ich möchte mich zudecken unter einer gewaltigen Decke und lange schlafen. Ich wusste ja, dass der Sonne im Februar nicht zu trauen wäre. Und jetzt ist es März und der Regen beherrscht wieder das Land. In der imaginierten Version Luxemburgs in meinem Kopf regnet es ständig. Aber wenn ich dann wirklich nachschaue und Klimadiagramme vergleiche, regnet es zum Beispiel in Seattle viel mehr. Aber vielleicht ist das auch keine gute Vergleichsgröße. Ich bin nämlich der Meinung, dass es der Regen ist, der mich müde macht. In Wirklichkeit bin ich nämlich ein kaltblütiges Tier, das nur dann wach und munter sein kann, wenn die Sonne scheint und ich nicht in unangepasster Kleidung durch den Regen laufen muss.

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Vorgelesen: Chronos

Ich hatte letztens Lust, ein paar meiner Texte vorzulesen. OK, eigentlich ging es um ein Geburtstagsgeschenk.
Aber da ich es jetzt auch blöd finden würde, die entstandenen Tondokumente wieder zu löschen oder auf meiner Festplatte fragmentieren zu lassen, habe ich beschlossen, sie doch in unregelmäßigen Abständen zu bloggen.

Den Anfang macht die aufwändigste Produktion, die Vertonung des Textes Chronos

[audio:http://soulzeppel.in/wp-content/uploads/2009/02/chronos.mp3]
mp3 download (2,83 MB)

(Und ja, ich sage „güibt“ anstatt „gibt“. Ist mir aber erst zu spät aufgefallen.)
Die eingesetzten Töne stammen von freesound.org

Chronos

{[Dieser Text hat sich nach dem Abtippen erheblich verändert. Nicht so sehr die Worte, mehr die Stuktur. Die Tastatur hat die Sätze beinahe vollständig aufgelöst. Vielleicht ist es so besser, vielleicht lag es auch nur an den Popsongs der 1990er Jahre, die ich dabei gehört habe. Ist eh ein Experiment. ]

Die Zeit.
Der Zeitliche.
Frühzeitig.
Dem Leben entrissen steht unser liebster Gott ein weiteres Mal vor demjenigen, der Sturm (und Drang) erntet.

Cronus (Saturn) defeats his father Uranus, the greek sky god (before Zeus)

Zeitlos.

Nicht nur, weil Zeit keine Rolle für einen Gott oder einen Toten spielt, sondern auch, weil es mit seinem Verschwinden niemanden mehr gibt, der sich um die Zeit kümmert.

Uns so erstarren Sensemann und Taktgeber.
Für immer und ewig,
Eigentlich: nie, denn:
Ohne Zeit keine Ewigkeit

Leider spielt/spielte diese Tragödie vor der Erfindung von Atombomben, Raumschiffen und temporalen Paradoxien, so dass von dort keine Hilfe zu erwarten ist.

Die Filmrollen „Vergangenheit“ und „Zukunft“ ersetzt durch das Dia „Gegenwart“.
Zeit ist nicht mehr: linear, spiralförmig, dreieckig, stringent oder in Tütensuppen
Sondern: viereckig und halbtransparent.

Aktion und Reaktion: zur Bedeutungslosigkeit verurteilt.
(Richter war der Henker)
Paradoxerweise: Kein Moment NACH dem Tod des Chronos.
Deduktion: So tot kann er nicht sein.
Vorhersagen: schwierig bis unmöglich (ohne Zeit)

Hoch lebe: die Kuckucksuhr.

Sonntagsartikel

Ich ärgere mich in letzter Zeit immer mehr über Geschlechterrollen und ihre Auswüchse, egal ob das jetzt „Mädchenmilch“ (mit nur 1,5% Fettgehalt) oder Comedians mit pseudoevolutionärpsychologischen Hintergründen sind. Und wenn man dann in der Zeit einen Artikel über intersexuelle Kinder liest, wird man noch viel nachdenklicher, vor allem in Bezug auf Erziehung und gesellschaftlicher Einfluß auf Geschlechterollen.
Leseempfehlung. Und wenn irgendwer mehr zum Thema weiß: mich interessiert das.